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Re: Schade

 

Ich sehe kein Problem darin, wenn Unity Gnome als Standarddesktop
ablöst, weil ich der Meinung bin das im selben Atemzug ein Gubuntu
entsteht.
Auch finde ich es falsch Ubuntu als Parasiten in der Linuxwelt
darzustellen. Denn das, was wirklich Ubuntu auszeichnet, ist ein
benutzerfreundliches und funktionierendes OS für
Otto-Normal-Windowsnutzer. Deshalb kann ich auch guten Gewissens
Linux-Neulingen Ubuntu empfehlen.
Damit hat Ubuntu sehr zu dem neuen Image beigetragen, dass Linux endlich
funktioniert und nicht nur für Geeks mit weißen Zeichen vor schwarzem
Hintergrund nutzbar ist. (Wir wissen das natürlich schon lange)

Was ist also verkehrt daran, wenn Ubuntu alle Projekte zu einem
funktionierendem System zusammenbaut und sich nicht besonders in die
Entwicklung einbringt? Warum fühlen sich Projekte ausgenutzt, wenn ein
OS aus ihnen an eine breite Masse gebracht wird, die von einem OS
erwarten, dass es ohne basteln funktioniert?

Sollte ich mich als Nutzer allerdings in meiner Freiheit beschränkt
sehen, würde ich auch sofort zu einer anderen Distro wechseln. Gleiches
gilt, wenn ich eine Distro sehe, die mich mehr anspricht. DAS ist
GNU/Linux, jedem was er will.

mfg
by johannes

Am Sonntag, den 03.04.2011, 17:55 +0200 schrieb Jochen Skulj: 
> Hallo Dennis,
> 
> On Sun, 2011-04-03 at 16:36 +0200, Dennis Baudys wrote:
> > Wenn ich das richtig gelesen habe, hat bisher NIEMAND etwas davon
> > gesagt, dass GNOME völlig verschwindet und nicht mehr installiert werden
> > kann. Außerdem, wie »scandic« auch schon geschrieben hat, ist es ja noch
> > lange hin bis Ubuntu 11.10 – üblicherweise ändert sich da auch noch
> > enorm viel.
> 
> GNOME wird wohl nicht aus Ubuntu verschwinden, weil Canonical alleine
> gar nicht die Ressourcen hat, alle GNOME-Komponenten, die für einen
> funktionierenden Desktop notwendig sind, selbst zu entwickeln.
> 
> Ich finde es auch höchst bedauerlich, dass Ubuntu jahrelang von dem
> profitiert hat, was GNOME, Debian und andere Projekte bereitstellen,
> aber selbst kaum etwas an diese Projekte zurückgibt und diese Projekte
> nach außen hin nicht unterstützt, sondern sogar noch angreift - wie etwa
> im Blog von Mark Shuttleworth.
> 
> Über die letzten Jahre hat sich Ubuntu immer mehr von anderen Projekten
> entfernt und mit vielem davon konnte ich mich noch irgendwie
> arrangieren. Die speziellen Menüs in Ubuntu konnte ich noch als
> herstellerspezifische Anpassungen ansehen und Ubuntu war für mich immer
> noch eine GNOME-Distribution.
> 
> Aber bei den Entwicklungen in den letzten Monaten frage ich mich immer
> mehr, mit wie viel von dem, was Ubuntu als Distribution repräsentiert,
> ich mich noch identifizieren kann. Und da ist leider nicht mehr viel
> übrig, was mich wirklich überzeugen könnte: Copyright-Assignments,
> Abkehr von GNOME-Shell, der Umgang mit dem Amazon-Plugin von Banshee -
> das sind alles Beispiele dafür, dass Canonical zwar die Vorteile von
> freier Software für sich nutzen will, sich zwar an den Wortlaut der GPL
> hält, aber in keinster Weise das umsetzt, wofür freie Software
> eigentlich steht - meiner Meinung nach.
> 
> Jetzt zu sagen, dass alles noch nicht entschieden ist und auf eine
> Sinneswandlung von Herrn Shuttleworth zu hoffen, halte ich für naiv.
> Herr Shuttleworth hat sich bislang nie davo beeindrucken lassen, was
> andere von seiner Meinung halten. Und letztendlich ist die Entscheidung,
> auf den klassischen GNOME-Desktop zu verzichten, ein konsequenter
> Schritt: einerseits bezahlt Canonical ja eigene Entwickler für Unity 2D
> und andererseits wird sich das Look-and-Feel des »klassischen«
> GNOME-Desktop dem anpassen, wie sich die GNOME-Shell präsentiert. Das
> sieht man, wenn man sich etwa die Fall-Back-Lösung von aktuellen GNOME
> 3-Distributionen ansieht (siehe Anlage). Das passt wohl kaum zum eigenen
> Ubuntu-Desktop, den Canonical nach vorne bringen möchte.
> 
> Also, Nachdenken kann nie ein Fehler sein - so auch das Nachdenken über
> die Mitarbeit in der Ubuntu-Community. Hier muss jeder für sich abwägen,
> was ihm wichtig ist und für welche Projekte er was beitragen möchte.
> 
> GNOME und Debian sind ja auch tolle Projekte.
> 
> Besten Gruß, Jochen
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